1836 gründete der Landwirt Peter Radermacher eine Brennerei, um mit Hilfe der Mühle, die er besaß, das auf seinem Land geerntete Getreide zu Genever zu verarbeiten. Dies ist die Geburtsstunde der Brennerei Radermacher, der ältesten Brennerei Belgiens.
Peter Radermacher stirbt 1878 im Alter von 72 Jahren. Sein Sohn Leonard tritt seine Nachfolge an und übernimmt die Leitung der landwirtschaftlichen Destillerie.
Mit dem Ersten Weltkrieg beginnt eine schwierige Zeit für die Familie und ihre sechs Kinder, die dank der Erträge aus der Landwirtschaft überleben können. Außerdem werden die kupfernen Destillierapparate während der deutschen Besetzung beschlagnahmt. Glücklicherweise ist die Familie in der Lage, ein ausreichend hohes Kapital zusammenzubekommen, um nach Kriegsende eine neue Destillationskolonne zu erwerben.
Leonard Radermacher stirbt im Alter von 69 Jahren. Seine drei Söhne Pierre, Willy und Lambert übernehmen das Familienunternehmen. Sie führen die Aktivitäten der Brennerei fort und diversifizieren sie, indem sie neben der Herstellung von Wacholder und Likören auch die Abfüllung von in Fässern gekauften Weinen in Flaschen anbieten.
Pierre Radermacher fällt gleich zu Beginn des Zweiten Weltkriegs. Nachdem Lambert und Willy sich geweigert hatten, der NSDAP beizutreten, verboten die Nazis ihnen die Alkoholproduktion und die Brennerei musste ihren Betrieb einstellen. Alle Werkzeuge wurden beschlagnahmt. Die Familie konnte sich wieder mit der Arbeit auf dem Bauernhof über Wasser halten.
Nach dem Krieg verbessert sich die Situation. Die Brennerei, die durch lange Entbehrungen erschöpft war, kann endlich ihre wirtschaftlichen Aktivitäten wieder aufnehmen und ihren Umsatz vervielfachen. 1948 geben die Brüder Lambert und Willy die landwirtschaftlichen Aktivitäten auf, kaufen neue Destillierapparate und erhalten die ministerielle Erlaubnis zum Brennen, indem sie eine offizielle Destillationslizenz erwerben.
Willy Radermacher stirbt und so ruhen die Aktivitäten der Destillerie von nun an auf den Schultern seines Bruders Lambert.
Lambert Radermacher stirbt 1983 und bedauert das Fehlen eines Sohnes, dem er seine Aktivitäten übergeben kann. Er hatte jedoch nicht mit seinem Enkel Bernard Zacharias gerechnet, der die Leidenschaft und die Liebe zum Beruf seines Großvaters erbte.
Nach dem Tod seiner Großmutter im Jahr 1989 übernahm Bernard die Brennerei im Alter von nur 22 Jahren. Sein Enthusiasmus, seine Kreativität, aber vor allem sein Fleiß und der Respekt für die Familientraditionen positionieren die Destillerie wieder an ihrem richtigen Platz im belgischen Spirituosengeschäft.
Dies ist die Geburt des Lambertus Whisky, der in Gedenken an Lambert Radermacher, eine der markantesten Säulen der Familienbrennerei, hergestellt wird.
Es ist auch die Geburt von Line Zacharias, der 6. Generation, die 2019 in die Destillerie eintreten wird.
Der Woodberries, ein Aperitif aus Waldfrüchten, wird geboren und mit ihm die Marke, die das Familienunternehmen zu einer der bekanntesten Destillerien Belgiens macht.
Die Destillerie Radermacher ist die erste in Belgien, die mit der Herstellung von zertifiziert organischen Spirituosen beginnt. Dies ist die Geburtsstunde der Bio-Linie 1836.
In Anlehnung an das Gründungsjahr der Destillerie besteht sie aus mehreren Gins, einem Rum und einem Wodka.
Die sechste Generation tritt in das Familienunternehmen ein. Eine echte Herausforderung, der sich Line Zacharias stellt und die es dem Unternehmen ermöglicht, langfristige Zukunftspläne zu schmieden.
Im März 2021 beginnen umfangreiche Erweiterungsarbeiten. Es werden 1500 m2 hinzugefügt, um die Produktion zu optimieren und zu modernisieren, die Kapazitäten zu erhöhen und alle Aspekte der Lebensmittelsicherheit noch besser zu erfüllen.
Außerdem wird ein Großteil der Investitionen der Brennerei in die Reduzierung ihres ökologischen CO2-Abdrucks fließen.
Nach Abschluss der Arbeiten im September 2022 wird ein Besucherzentrum errichtet, das der breiten Öffentlichkeit die fabelhafte Welt der Destillation näherbringen soll.
